Situationsansatz
Ein modernes Kinderbild: der Situationsansatz
Der Situationsansatz verfolgt den Anspruch, Kinder zu befähigen, sich in der Wissensgesellschaft erfolgreich behaupten und zurechtfinden zu können. Ihm liegt folgendes Kinderbild zu Grunde: Kinder sind Akteure ihrer Entwicklung und in der Lage, schon frühzeitig Verantwortung für ihr Wohlbefinden und ihre Zufriedenheit zu übernehmen. Der Situationsansatz beinhaltet eine offene Planung. Das heißt, dass nichts im Vorfeld von den Erziehern alleine festgelegt wird. Die Kinder sind immer mit ihren Ideen und Vorstellungen an der Planung beteiligt, um das gemeinsame Lernen ohne Machtgefälle zu ermöglichen. Bei der Altersstruktur der Krippenkinder wird die Beteiligung der Kinder über die Beobachtung ihrer Spielsituationen, häufig auftretenden Phänomenen und die Berücksichtigung ihres Umfelds gewährleistet.

Die Aufgabe der Erzieher ist es also, u.a. mit den Kindern gemeinsam zu überlegen, wie man einen Sachverhalt besser verstehen kann oder mit einem Problem kompetenter umgehen kann. Ein Erzieher muss aus Situationen, die für die Kinder bedeutsam sind, Bildungsinhalte herausfiltern und daraus Lernstoff entwickeln, der auf die Lebensbedingungen der Kinder abgestimmt ist.
Die Ziele des Situationsansatzes
- Autonomie
Förderung der Eigenständigkeit und Selbstbestimmung Kinder sollen lernen, ihre Stärken und Fähigkeiten einschätzen zu können. - Solidarität
Lernen, dass man Hilfe braucht, annehmen darf und dass unser Handeln auch Konsequenzen für andere Menschen hat. - Kompetenz
Befähigung, mit Dingen und Situationen kompetent umzugehen. Das Hauptwerkzeug hierfür ist Wissen. Wissen ist nicht das isolierte Faktenwissen, sondern bezieht sich auf die Ich-, Sozial- und Sachkompetenz.
