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Krippenkinder haben ihre eigene Lebenswelt

In den ersten Lebensjahren entwickeln Kinder die Fähigkeit, soziale Bindungen aufzubauen. Sie entwickeln ein Ich-Bewusstsein samt Trotz und Besitzansprüchen und nehmen Gefühle bei sich selbst und anderen wahr. So wie sie die Fähigkeit lernen, sich selber fortzubewegen, erleben sie auch Trennung.
Die Stadien der kindlichen Entwicklung haben wir immer im Blick. Bei der Ausgestaltung unseres pädagogischen Konzeptes ist oberste Prämisse, den Anforderungen der Kinder gemäß ihrer persönlichen Entwicklungsstufen und Neigungen gerecht zu werden. Gerade die ersten Lebensjahre sind für die Entwicklung Ihres Kindes besonders wichtig.

Warum die ersten Lebensjahre so wichtig sind

Für viele ist es kaum nachvollziehbar, dass die ersten Lebensjahre so entscheidend sein sollen. Die meisten Menschen glauben, dass erst das aufmerksame Lernen in der Schule die wesentlichste Voraussetzung
für eine erfolgreiche Lebensgestaltung darstellt.
Doch leider ist schon das aufmerksame Lernen in der Schule nicht mehr erfolgreich möglich, wenn die Grundlagen dazu nicht in den ersten Lebensjahren gelegt worden sind. Das hängt mit der besonderen Situation des neugeborenen Menschen zusammen, der als sehr hilfloses Wesen zur Welt kommt – auch nach neunmonatiger Schwangerschaft ist er im Prinzip
immer noch eine Frühgeburt.
Jeder kann erkennen, dass ein Säugling sich weder verständigen noch versorgen, nicht stehen, laufen oder sprechen, nicht Hilfe holen oder sich bei Gefahr verbergen kann.
Nicht jedem ist aber bekannt, dass auch die Funktionen des Wahrnehmens
und des Denkens, des Erkennens und Fühlens, des Reagierens und des sozialen Handelns völlig unausgereift, zum Zeitpunkt der Geburt zum Teil noch nicht
einmal in Ansätzen angelegt sind. Und genau deshalb ist qualifizierte Förderung bereits zu diesem frühen Zeitpunkt wichtig.

Einerseits wachsen diese Gehirnbereiche in den ersten Lebensjahren besonders
schnell. Am Ende des ersten Lebensjahres erreicht das Gehirn bereits die Hälfte seiner möglichen Größe; nach dem dritten Lebensjahr kann es nur noch um 20 % wachsen. Auch die Struktur des Gehirns bildet sich in den ersten Lebensjahren heraus. Fast explosionsartig wachsen die Verbindungen zwischen den vielen Millionen sich bildender Nervenzellen.

Das Gehirn eines zweijährigen Kindes verbraucht z.B. doppelt soviel Energie wie das Gehirn eines Erwachsenen. Problematisch dabei ist allerdings, dass dieses Wachstum, diese Zunahme der Vernetzung zwischen den Nervenzellen nur dann optimal verlaufen kann, wenn das kleine Gehirn ausreichende Anregungen von außen bekommt.

Dazu bedarf es einiger weniger, jedoch möglichst immer der gleichen Menschen in der Umgebung des Säuglings, die Zeit und Geduld haben, sich ausdauernd und wiederholend mit Freude und Empathie dem kleinen Kind zu widmen.

Nur wenn das kleine Kind über alle seine Sinneskanäle -Augen und Ohren, Nase und Mund, Hände und Haut – genügend und vor allem sich immer wiederholende Reize aufnehmen kann, können sich in seinem Gehirn Erfahrungs- und Informationsschleifen ausbilden, auf die es Zeit seines Lebens zurückgreifen kann.

Ähnlich wie Denken und Sprechen entwickeln sich auch Fühlen und Handeln. Auch die Entwicklung dieser Funktionen setzt Anregung, Begleitung und Hilfestellung von außen voraus.

Im Unterschied zu der Entwicklung der kognitiven Funktionen, die zum Teil auf Erbanlagen beruhen und vor allem ausreichend trainiert werden müssen, ist es in dem Bereich des Fühlens und des sozialen Handelns erforderlich, diese Fähigkeiten in ihrer Gesamtheit von der sozialen Gemeinschaft zu lernen, in der das Kind aufwächst.

Es ist wichtig zu wissen, dass diese Vernetzung der Gehirnnerven am Ende des dritten Lebensjahres weitgehend abgeschlossen ist – die ersten, nicht genutzten Bahnungen lösen sich bereits wieder auf und sind nicht wieder herzustellen.